2 bis 3 Tage in Bayreuth

Melanie Berger

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Wenn Sie zwei oder drei Tage in Bayreuth zur Verfügung haben, lohnt es sich, entweder ein Tagesticket der öffentlichen Nahverkehrsbetriebe oder einen Mietwagen zu organisieren, denn auch außerhalb der historischen Innenstadt gibt es sehr viel zu entdecken.

Einen Tag Ihres Bayreuth-Besuches sollten Sie für die Innenstadt reservieren: Unter der Rubrik Ein Tag in Bayreuth finden Sie einen interessanten Spaziergang durch den historischen Kern der Innenstadt.

2 - 3 Tage in Bayreuth

 

Am zweiten Tag steht Richard Wagner auf dem Programm. Auf dem sogenannten Grünen Hügel erhebt sich das berühmte Festspielhaus. Der etwas unscheinbare Ziegelbau von 1872 hat es in sich – Architektur und Akustik des Bayreuther Festspielhauses sind einzigartig und begeistern jedes Jahr aufs Neue Musiker, Sänger und Wagnerianer. Passionierte Wagnerfans nehmen dafür gern die ungepolsterten Holzstühle in Kauf. Für den Besuch des Festspielhauses sollten Sie unbedingt eine Führung einplanen, denn so erfahren Sie neben den ganz allgemeinen Fakten zu Richard Wagner und den Festspielen so einige Anekdoten rund um den Grünen Hügel. Ein kurzer Spaziergang durch den Festspielpark ist lohnenswert.

 

Gut gestärkt fahren Sie nun in den Stadtteil Birken. Hier können Sie das restaurierte Ministerhaus, erbaut von Markgraf Christian Ernst, mit seinem wunderbaren Barockgarten und dem Teehaus besichtigen. Der Garten ist von April bis Mitte Oktober geöffnet und der Eintritt ist frei.

Danach geht es weiter stadtauswärts nach Eckersdorf/Donndorf. Direkt an der Hauptstraße gelegen sehen Sie auf der linken Seite den Eingang zur Parkanlage Schloss Fantaisie. Das einstige Jagdschloss beherbergt heute das erste deutsche Gartenkunstmuseum. Besichtigen können Sie das Museum von April bis September von 9 – 18 Uhr (Oktober bis 16 Uhr). Auch wenn Sie das Museum nicht besichtigen wollen, lohnt sich ein ausgedehnter Spaziergang durch die Parkanlage. Breite Kieswege, traumhafte Bepflanzungen und die Ruhe laden zum Erholen ein.

Am dritten Tag wandeln Sie auf den Spuren der Markgräfin Wilhelmine, die so viel für die Stadt Bayreuth getan hat: Sie lockte Künstler wie den französischen Dichter Voltaire nach Bayreuth und lies für ihre Tochter das Opernhaus bauen. Ja, die Markgräfin schrieb sogar selbst kleinere Opernlibretti.

Direkt bei der Villa Wahnfried oder auch am Zentralen Omnibusbahnhof fährt Sie die Buslinie 302 "St. Johannis (Eremitage)" etwa 3 km hinaus zur berühmten Eremitage. Eine zweite solch wunderschöne Parkanlage gibt es sonst nur noch in St. Petersburg. In der weitläufigen Parkanlage pflegten die Markgrafen regelmäßig ihr Einsiedeldasein, das damals hochmodern war: Hier wurden mit großer Vorliebe die schönen Kleider und das feine Geschirr in einfache Stoffe und Holzschalen eingetauscht. Dennoch verzichtete man nicht auf kulturelle Unterhaltung, Konzerte und Theateraufführungen und prunkvolle Repräsentation. Der Markgraf Friedrich lies sich sogar in einer Quadriga auf dem Sonnentempel als zweiter Sonnenkönig darstellen. Überhaupt erinnert die Anlage der Bayreuther Eremitage ein wenig an Versailles. Auch das geht auf das Konto der Markgräfin, die aus der verschlafenen Stadt Bayreuth eine kulturelle Hochburg machen wollte.

In der Orangerie am Sonnentempel können Sie sich bei Kaffee und Kuchen vom Alltag erholen und die Wasserspiele genießen. Während Sie das Treiben beobachten, können Sie sich vorstellen, wie die Markgrafen hier ihr Einsiedeldasein gepflegt haben. Denn die große Parkanlage war einst nur den Markgrafen vorbehalten und nur einmal im Jahr für die Stadtbevölkerung zugänglich. Anfang August findet daher in der Eremitage das große Sommernachtsfest statt.

Wenn Sie durch die Parkanlage lustwandeln, werden Sie unweigerlich auch am Alten Schloss vorbeikommen. Schräg gegenüber des Alten Schlosses befindet sich das Römische Theater, das im Sommer Schauplatz für die Aufführungen der Studiobühne Bayreuth ist.

Egal, ob Sie sich den Touristenströmen anschließen und die Wasserspiele in der Unteren Grotte und das Alte Schloss besichtigen, oder die Ruhe auf den abseits gelegenen Wegen genießen – ein Besuch der Eremitage, wird Ihnen auf jeden Fall in schöner Erinnerung bleiben und ein entspannter Abschluss Ihres Bayreuthbesuchs sein.

Melanie Berger

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