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Oswald Georg Bauer - Richard Wagner in Würzburg - 2004


Oswald Georg Bauer

Richard Wagner in Würzburg

Der Beginn einer "theatralischen Sendung"



Gebundene Ausgabe: 168 Seiten
Verlag: Michael Imhof  Verlag, Petersberg 2004
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3937251782
ISBN-13: 978-3937251783
Größe:  22,2 x 21,2 x 1,8 cm


Zum Inhalt:

Noch immer gibt es weiße Flecken auf der Landkarte der Wagnerbiographik. Eine solche „terra incognita“ ist die Stadt Würzburg. Zwischen Januar 1833 und Januar 1834 versah Wagner die Stelle des schlechtbezahlten Chordirektors am Theater der Stadt am Main.

Zum Autor:

Dr. Oswald Georg Bauer studierte Theaterwissenschaft, Literatur, Kunstgeschichte und Musik in München und Wien. 197485 wissenschaftlichkünstlerischer Mitarbeiter von Wolfgang Wagner und Leiter des Pressebüros der Bayreuther Festspiele. Seit 1986 Generalsekretär und nun Ehrenmitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Lehraufträge an der Universität München und der Akademie der Bildenden Künste München. Internationale Ausstellungs- und Vortragstätigkeit und zahlreiche Veröffentlichungen, v. a. über Richard Wagner und die Bayreuther Festspiele.
 
Rezension von Dieter David Scholz:
Oswald Georg Bauer hat in seinem Buch exemplarisch veranschaulicht, daß die politische Situation Würzburgs und seines Theaters zu Wagners Jugendzeit als symptomatisch für die deutsche Gesamtsituation angesehen werden darf: "Die Revolutionskriege und die Feldzüge Napoleons, die das deutsche Reich beendeten; die Befreiungskriege mit der großen Beteiligung der Studenten; die Restaurationspolitik des Vormärz; die unterschwellige Unzufriedenheit der studentischen Jugend und der Intellektuellen mit Zensur und Bespitzelung und die Forderung nach Liberalisierung, die schließlich zur Revolution von 1848 geführt haben; die Neugründung des Theaters als neuer Ausdruck einer, vom Hof unabhängigen Bürgerkultur; der Wunsch, endlich die Idee eines deutschen Nationaltheaters zu verwirklichen.“
Auch der Spielplan des Würzburger Theaters war ein Spiegelbild der allgemeinen Situation des Theaters: der Verfall des deutschen klassischen Dramas nach Goethe und Schiller und der Erfolg von Iffland und August von Kotzebue, in der Oper ebenfalls das Ende der Klassik mit Mozart und Beethoven, dann der kurze Aufstieg der deutschen romantischen Oper mit Carl Maria von Weber als Ausdruck einer neuen nationalen Kultur nach den Befreiungskriegen, der Niedergang der deutschen romantischen Oper mit Marschner und schließlich die Domi-nanz der französischen Oper mit dem neuen Zentrum Paris, von dem die internationalen Erfolge von Auber und Meyerbeer ausgingen, und das neue, erfolgreiche romantische Melodram italienischer Prägung mit dem Hauptvertreter Vincenzo Bellini. „Wie in einem Brennspiegel läßt sich hier der Prozeß verfolgen, in dem Richard Wagners eigene politische und Künstlerische Prägung ihre Formung gewinnt. In Würzburg wurden die Weichen für seine theatralische Sendung gestellt“
Neben der Probenarbeit an dem umfangreichen Repertoire - auf dem Programm standen Herolds „Zampa“, Cherubinis „Wasserträger“, Webers „Freischütz“, Beethovens „Fidelio“, Aubers „Frau Diavolo“ und „Die Stumme von Portici“ sowie Rossinis „Tancredi“, Marschners „Vampyr“ und Meyerbers „Robert le Diable“ - komponierte Wagner an seiner (ersten vollständig erhaltenen) Oper, „Die Feen“, die er in Würzburg auch abschloß.
Bauer hat das gründlich recherchiert und mit vielen Abbildungen und beigefügten Dokumenten eindrucksvoll dargestellt. Eine Lücke der bisherigen Wagnerforschung ist geschlossen worden.
Wagner plagte schon in Würzburg  Existenzangst. Die zehn Gulden monatlich, die er als Gage erhielt, reichten für kaum mehr als die Miete eines bescheidenen Zimmers in der Unteren Kapuzinerstraße Nr. 40, gegenüber dem Hofgarten. Seinem Freund Theodor Apel vertraute er es in einem Brief vom 14. März 1833 an: „Meine Zukunft drückt mich jetzt schwer.“

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