Jeßulat - Erinnerte Musik | Bücher Wagnerportal Richard Wagner Schriften Zeitschriften Jeßulat Erinnerte Musik

Erstellt | Geändert

Ariane Jeßulat - Erinnerte Musik. Der ,Ring des Nibelungen’ als musikalisches Gedächtnistheater - 06/2013

Ariane Jeßulat

Erinnerte Musik.
Der ,Ring des Nibelungen’ als musikalisches Gedächtnistheater.

aus der Reihe: Wagner in der Diskussion Band 8


Königshausen & Neumann, 06/2013
Einband: Kartoniert / Broschiert
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3826051440
ISBN-13: 9783826051449
Bestell-Nr.: 2817145
Umfang: 400 Seiten
Gewicht: 562 g
Maße: 235 x 155 mm
Stärke: 26 mm


Inhalt:

Vorwort ..... Seite ..... 11

I.  Voraussetzungen ..... Seite ..... 15
1. Die ars memoriae als Instrument musikwissenschaftlicher Analyse ..... Seite ..... 17
1.1. Die ars memoriae in der aktuellen Musikwissenschaft  ..... Seite ..... 17
1.1.1. Memoria - Exerzitien - Komposition ..... Seite .....  20
1.1.2. Algorithmische Struktur und Verkörperung  ..... Seite ..... 21
1.2. Erinnerung als Kategorie der Wagner-Analyse  ..... Seite ..... 23
1.2.1. „Erinnerungsmotive"  ..... Seite ..... 23
1.2.2. Potenzierte Form  ..... Seite ..... 25
1.2.3. Intertextualität ..... Seite .....  27
1.3. Latente Gedächtniskultur ..... Seite .....  38
1.3.1. Toposforschung ..... Seite .....  38
1.3.2. Fortschrittsgedanke ..... Seite .....  41
1.4. ars memoriae und Geschichtsphilosophie 44
1.4.1. Narrativität durch Spiel mit der historischen Distanz 44
1.4.2. Mimesis ..... Seite .....  45
1.4.3. Mythos ..... Seite .....  46

Die Kategorie der Unordnung ..... Seite .....  46
Musikalische Mythologie ..... Seite ..... 47
Idealisierende Musikgeschichtsschreibung, Narrativismus und Neue Mythologie ..... Seite .....  49
Musikalische Mythologie in der Gattung „Klavierübung" ..... Seite .....  51
Das Bach-Mythologem  ..... Seite ..... 54
Das Beethoven-Mythologem ..... Seite .....  55
1.4.4. Kanon und Objektivität ..... Seite ..... 57
1.5. Musikalisches Gedächtnistheater ..... Seite .....  62
1.5.1. Die ars memoriae und die Gedächtnistheater der Renaissance ..... Seite .....  62
1.5.2. „Das gut besuchte Gebäude" ..... Seite .....  64
„Devotionalienladen" ..... Seite .....  66
2. Musikalische Erinnerungsstrukturen ..... Seite .....  67
2.1. Schlaglichter einer Tradition musikalischer Erinnerungsbilder im 19. Jahrhundert ..... Seite .....  67
2.1.1. Klarheit und Stille - Schubert, Rückblick ..... Seite ..... 67
2.1.2. Raum - Robert Schumann, Op. 39, 9 ..... Seite .....  69
2.1.3. Uberzeichnung; imagines agentes - Antonin Dvorak, Rusalka  ..... Seite ..... 73
2.2. Raum und Beleuchtung  ..... Seite ..... 77
2.2.1. Das verinnerlichende Moment des Hörens ..... Seite .....  77
2.2.2. Seit ich ihn gesehen, glaub' ich blind zu sein, Op. 42,1 ..... Seite .....  78
3. Erinnern und Vergessen im Ring des Nibelungen ..... Seite .....  80

II.  Das Bach-Mythologem  ..... Seite ..... 83
1. Das Wohltemperierte Klavier als musikalische Ursprungslegende ..... Seite .....  85
1.1. Das Bach-Mythologem in Chopins Preludes Op. 28 1—4 ..... Seite .....  85
1.1.1. Grammatik und Mythos ..... Seite ..... 87
1.1.2. Chopins Bachrezeption in Op. 28, 1-4  ..... Seite ..... 94
1.1.3. Hexachord und Arabeske ..... Seite .....  95
1.2. „Naturmotive" im Ring  ..... Seite ..... 99
1.2.1. Wagners Rezeption des Wohltemperierten Klaviers in der harmonischen Lichtregie  ..... Seite ..... 104
2. Nam et expectat et attendit et meminit - zeitbildende Strukturen in der Fuge cis-Moll BWV 849 ..... Seite ..... 107
2.1. Vorüberlegungen  ..... Seite ..... 107
2.2. Formale und stilistische Funktion des Themas und der Kontrasubjekte  ..... Seite ..... 112
2.3. Ahnung - Vergegenwärtigung - Erinnerung: zeitbildende Tätigkeiten nach Augustinus, Confessiones XI  ..... Seite ..... 117
2.3.1. Erwartung  ..... Seite ..... 118
2.3.2. Erinnerung  ..... Seite ..... 119
Das Verschwinden des ersten Kontrasubjekts  ..... Seite ..... 121
Palindrome  ..... Seite ..... 122
Das zweite Kontrasubjekt als Palindrom ..... Seite .....  123
Das Thema als Palindrom  ..... Seite ..... 124
Gleichzeitigkeit ..... Seite .....  125
2.3.3. Jetzt!  ..... Seite ..... 125
3. Kontrapunktische Projektion: Die Nornenszene als Erinnerungsbau der Fuge dis-Moll BWV 853 aus dem ersten Band des Wohltemperierten Klaviers ..... Seite .....  130
3.. Zweite Diatonik als Einschluss  ..... Seite ..... 131
3.2. Neue Liturgie ..... Seite ..... 133
3.3. Präludium es-Moll/Fuge dis-Moll als Vorlage für die Nornenszene ..... Seite ..... 141
3.3.1. Die Elementarmotive in Präludium und Fuge Esmoll/Dis-Moll  ..... Seite .....  142
Die Unterquint-Imitation des Halbtonschritts 5-6  ..... Seite ..... 142
Das Motiv „5-7" ..... Seite .....  143
Die Kombination beider Motive in der Fuge ..... Seite .....  143
Dux und Comes ..... Seite ..... 143
3.3.2. Das Verhältnis von Motivik und Form als Vorlage für eine erinnernde Rezeption von Präludium und Fuge es-Moll/dis-Moll  ..... Seite ..... 146
3.4. Messen  ..... Seite ..... 148
3.4.1. Phrygisch ..... Seite ..... 148
3.4.2. Potenzierte Form ..... Seite .....  150
3.4.3. Die erste Rede der drei Nomen als potenzierte Barform - Die dis-Moll-Fuge als „gefaltete" Nomenszene ..... Seite .....  152
3 4.4. Die Apsis ..... Seite ..... 154
3.4.5. Es riß! ..... Seite .....  158
Zusammenfassung  ..... Seite ..... 165

III.  Das Beethoven-Mythologem  ..... Seite ..... 167
1. Choral  ..... Seite ..... 169
1.1. Choralstil als Variante der Beethoven-Rezeption ..... Seite .....  169
1.1.1. Romantischer Choral, instrumentales Choral-Idiom und „Urchoräle" ..... Seite .....  174
1.1.2. Der „Neue cantus firmus" in Bachs Motette Singet dem Herrn ein neues Lied ..... Seite ..... 180
Zeilendisposition  ..... Seite ..... 181
Analyse der Choralmelodie ..... Seite .....  182
Das Verhältnis von Choral und Zwischenspiel in der Eröffnungszeile  ..... Seite ..... 183
Die verschobene Symmetrie der Mittelzeilen als Ergebnis einer entwickelnden Variation des Tetrachordmotivs  ..... Seite ..... 185
Die Rückführung als Quintessenz ..... Seite .....  187
1.1.3. Cantus-firmus-Behandlung in Beethovens „Cantabile" ..... Seite .....  189
1.1.4. Wagners Choralrezeption im Siegfried  ..... Seite .....  196
Das „Wanderer-Motiv" und das „Schlafmotiv"  ..... Seite ..... 196
Choralstil im Siegfried  ..... Seite ..... 198
Die Herleitung des „Wanderermotivs"  ..... Seite ..... 200
2. Potenzierte Sonatenform  ..... Seite ..... 214
„symphonic" ..... Seite .....  223
2.1. Das Finale der Walküre als potenzierte Sonatenform  ..... Seite ..... 228
2.2. Potenzierte Sonatenform als fassliche Unendlichkeit der Form ..... Seite .....  242
2.2.1. Literarisierung der Sonatenform  ..... Seite ..... 242
2.2.2. Elemente des Kopfsatzes der Eroica als Konstruktionselemente der Nomenszene ..... Seite .....  245
Die 5-6-Konsekutive ..... Seite .....  248
Die 5-6 Konsekutive im Motivzusammenhang des Ring ..... Seite .....  250
2.2.3. Der „Romanzentyp" ..... Seite .....  251
2.2.4. Tonartenkonstellation 1 ..... Seite .....  253
2.2.5. Tonartenkonstellation II  ..... Seite ..... 254
2.2.6. Rezeption und Erinnerung - Verkürzung, Dehnung, Idealisierung ..... Seite .....  257
2.2.7. Erinnerungsraum ..... Seite .....  259

IV.  Erinnern und Vergessen im Ring des Nibelungen ..... Seite .....  261
1. Konstruktion durch Erinnerung und konstruierte Erinnerung ..... Seite .....  263
1.1. Vergessen als musikalisches Thema ..... Seite .....  263
1.1.1 Konstruktion der motivischen Umkehr im III. Akt Siegfried ..... Seite .....  268
Plateau ..... Seite .....  268
Vorbilder ..... Seite .....  270
1.2. Voraussetzungen des Vergessens ..... Seite ..... 274
1.2.1. Vergessen I: Rückläufigkeit, neue Sprache  ..... Seite ..... 274
1.2.2. Vergessen II: Entwurzelung  ..... Seite ..... 276
1.2.3. Vergessen III: Gedehnter Augenblick ..... Seite ..... 284
1.3. Exkurs zum Siegfried-Idyll  ..... Seite ..... 289
1.3.  Analyse  ..... Seite ..... 292
2. Wiederkehr der Erinnerung ..... Seite ..... 300
2.1. Trauma und Anagnorisis ..... Seite .....  300
2.1.1. Glossierende Synonomie ..... Seite .....  301
2.2. Anagnorisis  ..... Seite ..... 303
2.2.1.Anagnorisis I: Allwissender Hörer, Ahnung des Betrugs ..... Seite .....  303
2.2.2. Anagnorisis II: Wiedererwachen der Erinnerung mittels des Intrigenrequisits  ..... Seite ..... 309
2.2.3. Anagnorisis III: Erkennen eines intrigenhaften Zusammenhangs  ..... Seite ..... 310
2.2.4. Anagnorisis IV: Erkenntnis von Intrige und Gegenintrige, Vollständiger Wiedergewinn der Gedächtniskräfte ..... Seite .....  313

V.  imagines agentes  ..... Seite ..... 315
1. Monstrositäten ..... Seite .....  317
1.1. Parodie, Deformation, Entstellung und Negativ-Schönes als Spuren einer musikalischen ars memoriae ..... Seite .....  317
1.2. Hässliche Musik ..... Seite ..... 323
1.2.1. Parodie ..... Seite ..... 324
1.2.2. Deformation satztechnischer Konventionen ..... Seite .....  327
1.2.3. Entstellung ..... Seite .....  331
1.2.4. Negativ-Schönes ..... Seite .....  333
2. Kulturgeschichtliches Profil der imagines agentes - Das Dionysische in Engramm, Symbol und Pathosformel ..... Seite .....  340
3. Epilog: „Nachleben"  ..... Seite ..... 345

Literatur  ..... Seite ..... 351

Zum Inhalt:

Obwohl Musikgeschichte ohne die Verarbeitung älterer Musik in jüngerer nicht vorstellbar ist, hatte die imitatio veterum nicht immer denselben Stellenwert. So steht der Originalitätsanspruch der Romantik zur selbstverständlichen Nachahmung der Werke der Lehrer-Generation, wie sie bis zum 17. Jahrhundert etabliert war, in scharfem Kontrast. Die Arbeit modifiziert den an der Musik des Mittelalters und der Renaissance von der Musikwissenschaft für eine Auswendigkeitskultur adaptierten Begriff der ars memoriae dahingehend, dass er im Zusammengehen mit der aktuellen Rezeptionsforschung, der Intertextualitätsforschung und der Toposforschung musiktheoretischer Prägung auf die Wagner-Analyse angewendet werden kann. Wie im Gedächtnistheater räumliche Projektion und gedrängte Bilder strukturell ineinander vermittelt sind, strukturieren beide Phänomene als „potenzierte Form“ und stilistische Überzeichnung den Zusammenhang von Form und Motivik im Musikdrama. Als punktuelle Formen musikalischer Zeitdarstellung bilden sie ein Pendant zu Warburgs „Pathosformeln“.

Zur Autorin:
Ariane Jeßulat ist seit 2004 Professorin für Musiktheorie an der Hochschule für Musik Würzburg. Ihren Forschungs- und Publikationsschwerpunkt bildet die Musik Richard Wagners. Sie ist Vorstandsmitglied der Gesellschaft für Musiktheorie.

Hier können Sie das Buch kaufen: "Ariane Jeßulat - Erinnerte Musik - 06/2013"

Hier können Sie das Buch auch kaufen: "Ariane Jeßulat - Erinnerte Musik - 06/2013"

Erstellt | Geändert