Banadietrich, Op. 6

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Banadietrich, Op. 6


Oper in drei Akten
Opus 6 (1909)
Libretto Siegfried Wagner
Originalsprache Deutsch
Dauer der  Aufführung: ca 2 Std. 30 Min.

Über das Werk (seine Entstehung):

Der 1. Akt wurde am 3. April 1907 in Cannes beendet
Der 2. Akt wurde im Oktober/November 1907 bendet (Bayreuth, Dresden, Hamburg)
der 3. Akt wurde am 25. Januar 1909 beendet (Venedig, Bayreuth, Wiesbaden)

Seine 6. Oper komponierte Siegfried Wagner vom April 1907 bis Januar 1909.
Die frei dramatisierte wendische Sage über Dietrich von Bern, den wilden Jäger, ist die dramatische Grundlage der 1909 vollendeten Oper Banadietrich.

Zur Musik:

Musikalisch reiht sich die Partitur nahtlos an die vorigen, zitiert sie doch, wie stets bei Wagner, ihre Vorgänger , da gleiche Stimmungen für ihn zwangsläufig gleich klingen. Die Hirtenidylle tönt so wie im frühen Lied Schäfer und Schäferin (1897), und der Teufel wird selbstverständlich mit jenen Motiven ausgestattet, denen der Hörer schon im Bärenhäuter sowie jeweils dann in den folgenden Werken begegnet, wenn von irgendeiner Teufelei die Rede ist. in seiner ureigenen Gestalt, gegen Ende der Handlung, singt Wagners Teufel die lyrischste Weise, die wohl je einem Teufel zugedacht wurde, das in der Art Schumanns hinschmelzende Lied von der unschuldigen kleinen Blume: zu schön, um ehrlich gemeint zu sein. Zweimal in dieser Oper, jedesmal im Zusammenhang mit dem Elementarwesen Schwanweiß, entfaltet Wagner ein geradezu puccini-artiges Naturbild: in Wittichs Sonnenuntergang und bei Schwanweiß' Abschied, wenn die verkannte und verratene Frau, von der Welt enttäuscht, zurückgeht in ihre heimatlichen Fluten. Beide Nummern hat Wagner auch als Konzertfassung mit eigenem Schluß herausgegeben, nicht aber die wohl wirkungsstärkste Szene, den Schwertettausch; mit dieser präfaschistoiden, in ihrer tonikavertrauenden Martialik direkt auf die Kriegsbegeisterung des ersten und zweiten Weltkriegs verweisenden Musik denunziert der überzeugte Antimilitarist den Irrsinn jeglichen Vertrauens auf Waffenmacht.

Wirkung:

Nach der Uraufführung wurde die Oper iin derselben Spielzeit auch in Brünn und Magdeburg zur Aufführung gebracht. An der Hofoper Wien erschien Banadietrich 1912 (S. Wagner, Erich Wymetal; Friedrich Weidemann, Berta Kiurina, William Miller, Rudolf Hofbauer); mit einem für die wilde Jagd eigens gedrehten Film erlebte hier das neue Medium seinen vermutlich ersten Einsatz auf der Opernbühne. Eine nach Wagners Urteil besonders geglückte Einstudierung realisierte das Nationaltheater Weimar 1929 in der Inszenierung von Alexander Spring und unter der Leitung von Ernst Praetorius. Die erste Neuinterpretation erfolgte im Rahmen der Rudolstädter Festspiele 1995 (Dirigent: Viesturs Gailis, Regie: Peter Pachl); sie wurde im selben Jahr auch in Bayreuth gezeigt.

Uraufführung: 23. Januar 1910 iam Hoftheater Karlsruhe unter Leopold Reichwein, Szenische Leitung Peter Dumas

Die Besetzung der Uraufführung:

Dietrich - Max Büttner
Schwanweiß - Ada von Westhoven
Wittich - Heinrich Hensel (als Gast)
Dietleib - Pancho Kochen
Ute, dessen Mutter - Rosa Ethofer
Der Teufel als Raunerath (1. Akt) - Eduard Schüller
als Flederwisch (2. Akt), - Eduard Schüller
in eigener Gestalt (3. Akt]) - Eduard Schüller
Etzel - Friedrich Erl
Ein Priester - Hans  Keller
Eine Elfe - Käthe Warmersperger
Eine Blume - Gisella Teres
Der Tod - Friedrich Sölling
Stimme des Herrn - (stumm)

 

Quellen:  Internationale Siegfried Wagner Gesellschaft e.V.

Eine Elfe, Schwanweiß, Dietrich
Eine Elfe, Schwanweiß, Dietrich
Der Teufel: Raunerath, In eigener Gestalt, Flederwisch
Der Teufel: Raunerath, In eigener Gestalt, Flederwisch

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