Herzog Wildfang, Op. 2

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Herzog Wildfang, Op. 2


Oper in drei Akten
Opus 2
Libretto Siegfried Wagner
Originalsprache Deutsch


Über das Werk:
1. Akt wurde am 23. Februar 1900 in Rom beendet (Piazza di Spagna 9)
2. Akt wurde am 12. August 1900 in Bayreuth beendet
3. Akt wurde am 24. Oktober 1900 in Montreux beendet.

..."Solche Skandal-Szenen, wie sie nach der Beendigung der Oper im Hoftheater sich abspielten, sind bisher in münchen noch nicht erlebt worden", berichteten die Dresdner Neuesten Nachrichten über die Uraufführung der zweiten Oper Siegfried Wagners, am 23.3.1901 im Königlichen Münchner Hof - und Nationaltheater. Was war geschehen? Die Wagnerianer waren empört über diese Meistersinger-Parodie, mit der sich der Erbe - ähnlich wie Richard Srauss mit seinem Sinngedicht "Feuersnot" - Abstand und Individualität zu erkämpfen trachtete, die Münchner Opernfreunde nahmen die Uraufführung des Wagner-Sohnes zum Anlaß, ihren Unmut über Bayreuths Kulturpolitik zum Ausdruck zu bringen, und die Freunde des Genres einer unbeschwerten Märchenoper waren über dieses politische und obendrein unmoralische Lustspiel düpiert.....
Herzog Wildfang, in deren Verlauf ein junger, zügelloser Herzog auf ein Bürgermädchen schießt, ein Rat eine Schein-Revolution entfacht, um selbst regieren zu können, und ein Wettlauf der Freier Osterlinds die Entscheidung über deren Bräutigam herbeiführen soll. Bereits mit dieser Oper alterierte Siegfried Wagner seinen Stil von der volkstümlichen Märchenoper zur Betonung des Symbolischen und zur Darstellung psychologischer Situationen.



Zur Musik:

Obgleich das noch "Ouvertüre" benannte einleitende Orchesterstück von rund 11 Minuten Dauer als Kompositionsskizze schon vor der Komposition des 1. Aktes existierte, wurde die Partitur in guter alter Operntradition erst nach Vollendung der Oper - am 24. Oktober 1900 in Montreux zu Papier gebracht. Zwar ist die Atonalität der Gärtner-Szene nicht in die Ouvertüre eingeflossen, aber das motorische Hauptmotiv der Räte-Szene - ist rhythmisch nicht weit von Strawinskys "Le Sacre du Printemps" (1913) entfernt. Wie zumeist bei Siegfried Wagners Bühnenwerken schildert die orchestrale Ouvertüre bereits in groben Umrissen die Grundstruktur der Opernhandlung.....

Uraufführung: 23. März 1901 im Königlichen Hof- und Nationaltheater München

Besetzung der Uraufführung:
Herzog Ulrich -Herr Walter
Mathias Blank, dessen Berater - Herr Sieglitz
Thomas Burkhart, Andreas Stephan, Ratsherren - Herr Klöpfer, Herr Mang,
Junker Kurt - Herr Mikorey
Osterlind, Burkharts Tochter - Frl. Koboth
Reinhart - Herr Feinhals
Kuni, Haushälterin bei Burkharts - Frl. Blank
Zwick, Schneidermeister - Herr Krauße
Michel, Konrad, Sebastian, Osterlinds Freier - Herr Kellerer
Christoph Kern, ein Bürger - Herr Scholz
Zupfer, ein alter Gärtner - Herr Schlosser
Jacob Fell, Arbeiter - Herr Minner
Ein älterer Bauer - Herr J. Mayer
Das Wurzelweib vom Hahnenkamm - Frl. Koch
Ein Bursche - Herr Thoma
Ein junges Wäschermädchen - Frl. Lautenbacher
Ein alter Professor - Herr Th. Mayer
Der kleine Geier - Frl. Lauter
Kavaliere, Ratsherren, Marktweiber, Gaukler, Volk

(Text von Internationale Siegfried Wagner Gesellschaft autorisiert)

Herzog Ulrich (als Kaufmann), Osterlind, Kuni
Herzog Ulrich (als Kaufmann), Osterlind, Kuni
Junker Kurt, Kurt als Herold, Reinhart
Junker Kurt, Kurt als Herold, Reinhart

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