Sternengebot, Op. 5

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Sternengebot Op. 5


Oper in drei Akten und einem Vorspiel
Op. 5 (1906)

Entstehung:

Beendigung des 1. Aktes - unbekannt
Der 2. Akt wurde am 10. Juni 1906 in Bayreuth beendet
Der 3. Akt wurde am 9. Oktober 1906 in Venedig (Hotel Milan) beendet

Über das Werk

Sternengebot, Siegfried Wagners fünfte Oper (1906), beendete seine erste Schaffensperiode, die – eingeleitet durch die Märchenoper Der Bärenhäuter – neben sozialen Problemen die Folgen abergläubischer Wahnvorstellungen und parapsychologische Phänomene behandelt: Der Kobold, Bruder Lustig, Herzog Wildfang.
Das Sternengebot (1905), die gedeutete Aussage des Sternbildes, bewirkt die Aktionen der fünften Oper, deren Fazit lautet: Höher als aller Sterne Gebot waltet ein Zweites – des Herzens Gebot. Der in dieser Oper als Regisseur der Szene fungierende Kurzbold, eine Sigmund Freud'sche Gestalt, blieb dem zeitgenössischen Publikum unverständlich.

Zur Musik:

Erstmals stellt Siegfried Wagner seiner dreiaktigen Oper kein Orchestervorspiel voran. Nur 68 Takte des fugierten Schicksalsthemas leiten das szenische Vorspiel ein. Impressionistische Einflüsse sind außer in der Julia-Szene in dieser Partitur noch kaum zu spüren; die stark romantische Tonsprache dominiert in den Kurzboldszenen, beim Turnier des zweiten Aktes und im Schlußgesang der Agnes. Die Situationsmotivik ist sehr stark ausgeprägt.
Das Herzog Wildfang-Thema wird durch Konrads Worte:

Reiß ihm die Krone vom Haupt,
des Diadems falsch flimmernd lockenden Schein!
Des Purpurmantels beraubt,
Seiner eitel fallenden Falten!
Ein Bettler laß mich sein!

mit einem neuen Sinn unterlegt. Die Frage, ob es sich um eine musikalische Tragödie handelt, ist zu verneinen, das Drama klingt – trotz Entsagungsmelodik – in einem klaren D-Dur aus, der Hoffnung auf eine fernere, bessere Zukunft.

Uraufführung: Stadttheater Hamburg am 21. Januar 1908, "Zum Besten des Franz Liszt Pensions-Vereins der Orchestermitglieder des Hamburger Stadttheaters",  Musikalische Leitung: Herr Kapellmeister Gustav Brecher, in Szene gesetzt von Herrn Siegfried Jelenko

Besetzung der Uraufführung:

Konrad der Salier - Herr Lohfing
Hiltrud, seine Gemahlin - Frl. Neumeyer
Agnes, beider Tochter - Frl. Fleischer-Edel
Helferich von Lahngau - Herr Birrenkoven
Adalbert von Babenberg - Herr vom Scheidt
Herbert, Ratgeber des Saliers - Herr Hinkley
Julia, seine Gattin - Frl. Kühnel
Der Kurzbold - Herr Dawison
Bertha, Julias Magd - Frl. Brandes
Christoph, Diener bei Konrad - Herr Erhard
Stimme einer Seherin - Frau Tümler
Der junge Heinz (Heinrich der Kalwe) - Herr Stätz


Quellen:  Internationale Siegfried Wagner Gesellschaft e.V.,

Konrad der Salier, Agnes, Hiltrud
Konrad der Salier, Agnes, Hiltrud
Der Kurzbold - als Magier, der junge Heinz
Der Kurzbold - als Magier, der junge Heinz

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